Reiseberichte 2019

Die Ausbildung
Meine Ausbildung zum Nautischen Offiziersassistenten bei der Hapag-Lloyd AG.


Die ereignisreiche zweite Rundreise - bis 17. Dezember 2019

Abgelegt in Barcelona begann unsere zweite Rundreise. Auch hier fuhren wir zuerst Valencia an, bevor es über den Atlantik in die USA ging. Doch diesmal konnten wir auch in Valencia an Land und erkundeten hier etwas die Stadt. Nachdem wir in der doch sehr verwinkelten Innenstadt einen Supermarkt gefunden hatten, konnten wir für die anschließende dritte Atlantiküberquerung einkaufen und schon ging es zurück aufs Schiff und raus auf den Atlantik. Nach einiger Zeit passierten wir dann die Azoren. Glück, dass diese zu Portugal zählen und damit auch europäisches Mobilfunknetz vorhanden ist. So konnte man sich noch einmal daheim melden, bevor es dann schnurstracks in Richtung New York ging. Die Atlantiküberquerung war wieder sehr ruhig. Wirklich schlechtes Wetter hatten wir nicht. An Bord selbst wurden, wie bei beiden letzten Überquerungen auch, Ausbesserungsarbeiten durchgeführt. Ich ging während gesamten Überquerung diverse Brückenwachen, auch wenn man kaum Schiffe oder Land sah (außer natürlich in der Gegend der Azoren), konnte man viel lernen. Gerade die Nächte, die nicht bewölkt und in denen der Mond nicht zu hell oder gar nicht zu sehen war, konnte man sehr gut zum Sternebeobachten nutzen und sich mit diversen Sternbildern, gerade denen die für die Navigation von Bedeutung sind, vertraut machen. Gleichzeitig konnte man aber auch das Wettergeschehen gut beobachten und analysieren und den Unterschied zwischen Dünung und Windsee klar ausmachen, …

Angekommen in New York war es dann doch relativ kalt. Wir hatten nachts Temperaturen um die 0°C zu erwarten. Doch daran hatte ich mich schnell „gewöhnt“, auch wenn man zum Teil, gerade auf der Manöverstation beim An- und Ablegen auch ziemlich gefroren hat. Zu unserer aller Freude durften wir diesmal auch New York von Landseite aus erkunden. Dank einem deutschen Pastor der Seemannsmission kamen wir aus dem Hafen raus und wurden an einem Bahnhof in New Jersey gefahren, es ging also mit der Bahn weiter, um dann mit der Fähre über den Hudson River nach Manhattan zu kommen. Wie sollte es anders sein, musste natürlich zuerst das One World Trade Center und der Ground Zero entdeckt werden, bevor es dann weiter über den Broadway von New York zum Bagel-Essen ging. Hier nahmen wir uns ein Uber und erkundeten (schon in der Abenddämmerung) einen kleinen Teil des Central Parks, gingen anschließend noch zum Time Square und mussten dann leider schon zurück in Richtung Schiff. Für das nächste Mal New York stehen auf jeden Fall die Freiheitsstatue (die ich aber glücklicherweise mehrfach von Wasserseite aus gesehen habe), die Brooklyn Bridge und der Central Park bei Tag auf dem Plan.

Nun steuerten wir Norfolk an, auch hier war es noch sehr kalt. Neben Landungswache-Gehen, also dem Überwachen der Lade- und Löschoperationen, dem Überprüfen der Kühlcontainer und der Gefahrgut-Container, ging es auch hier an Land. Mit einigen anderen Kadetten fuhren wir in die Shopping Mall. Neben dem Erkunden der Geschäfte gingen wir auch sehr leckere Burger essen. Später fuhren wir dann zurück in Richtung Schiff. Unser nächstes Ziel war dann Savannah, Georgia, mit einer neuen Kapitänin an Bord. In Savannah war auch ich nochmal auf Brücke und steuerte auf Anweisung des Lotsen/der Kapitänin das Schiff sicher durch den Savannah River bis hin zu unserem Liegeplatz, außerdem führte ich das Brückenbuch, während der andere Kadett steuerte. Parallel muss natürlich immer Ausguck gegangen werden. In Savannah ging es abends noch kurz an Land (in einen Supermarkt für Weihnachten einkaufen) und Essen und dann zurück zum Schiff. Wie sollte es anders sein regnete es in Savannah auch das ein oder andere Mal bei immer noch recht schattigen Temperaturen. Beim Auslaufen war ich dann natürlich auch wieder auf Brücke, bereitete zusammen mit einem anderen Kadetten die Brücke vor, bevor es dann weiter ging in Richtung Miami.

Auch in Miami durften wir an Land. An Land ging es mit dem sogenannten Trolley (um aus dem Hafen rauszukommen), und weiter mit einer autonom fahrenden Bahn (alles kostenfrei). Ich fuhr zusammen mit einem anderen Kadetten nach Miami Beach. Dort erkundeten wir erstmal den Ort Miami Beach selbst, aßen sehr gute Baguettes, und schwammen im Meer, wo wir durch Zufall noch auf andere Kadetten trafen. Schon mussten wir zurück nach Downtown Miami, wo ich noch einige Souvenirs kaufte und wir in der Bayside von Miami Pizza essen gegangen sind.

Abgelegt in Miami überquerten wir zum vierten Mal diese Reise den Atlantik. Diesmal stand neben Brückenwache auch die Möglichkeit einen Ballastwassertank zusammen mit einem anderen Kadetten, dem Bootsmann und 1. Offizier zu inspizieren auf dem Plan. Darüber hinaus entrosteten wir die Arbeitstrommeln der Winden auf der vorderen und achteren Manöverstation, überholten die Deckel der Windenbremsen, malten an Deck und so weiter.

Der Hafen von Algeciras konnte leider nicht direkt angefahren werden. So trieben wir zunächst vor dem Hafen. Mussten im Anschluss sowohl im Hafen als auch danach auf Reede (vor Anker) bunkern. Übersprangen zunächst auf Grund von Wind For sur Mer und fuhren in Richtung Genua. Auch vor Genua mussten wir zunächst treiben. Angekommen in Genua hatten wir aber neben Ladungswachen auch die Möglichkeit an Land zu gehen und aßen sehr leckere Pizza. Wieder raus aus Genua ging das gleiche Spiel mit dem Treiben vor La Spezia weiter. Endlich in La Spezia angekommen fuhren wir mit dem Zug nach Pisa, wo wir vor dem schiefen Turm Spleißen übten, um danach etwas die Freizeit in Pisa zu genießen. Von La Spezia fuhren wir dann ohne weitere Zwischenfälle über Fos sur Mer und Barcelona nach Valencia. Hier endete unsere erste Ausbildungsreise und es ging für uns in Richtung Flughafen und mit sieben Tagen Verspätung nach Hause.

So ging eine sehr schöne, erlebnisreiche und spannende Zeit zu Ende, bis es dann Anfang Januar wieder weiter geht.

Einige Bilder der Reise sind hier zu finden.



Die ersten Wochen an Bord der Chicago Express - ab 17. September 2019

Nun ist die Hälfte der Reise vorbei. Wir sind aktuell wieder in Barcelona und haben einige Häfen in den USA (New York, Norfolk, Savannah und Miami) und auch einige Häfen in Europa (Algeciras, Fos sur mer, Genua und La Spezia) hinter uns.

In New York konnten wir leider auf Grund einer lokalen Regelung nicht an Land gehen. Das war sehr schade, denn gerade auf den New York Landgang hatte ich mich schon sehr gefreut. Die Skyline von New York konnte man vom Schiff aus sehen und auch fotografieren, nur hin gehen konnte man nicht, was zeitweise schon recht frustrierend gewesen ist.
Dafür hatten wir in allen drei anderen Häfen die Möglichkeit an Land zu gehen. In Norfolk, dem Hauptstützpunkt der US Navy und größtem Militärhafen der Welt, sind wir alle zusammen in Uniform an Land gegangen und haben das dortige Maritime Museum mit dem dazugehörigen ehemaligen Zerstörer USS „Wisconsin“ besichtigt. Im Anschluss haben wir dann noch etwas Freizeit bekommen, um die Stadt auf eigene Faust zu erkunden, was mich mit einigen weiteren erstmal etwas essen führte, um im Anschluss den nächsten Supermarkt aufzusuchen.

Kurze Zeit später kamen wir dann in Savannah (Georgia) an. Hier hat es den ganzen Tag in Strömen geregnet, so dass wir alle sehr nass geworden sind. Dennoch haben wir die Zeit genutzt die Stadt zu erkunden und sind in kleinen Gruppen los gegangen. Hier ging es dann zuerst an der Pier essen um im Anschluss gestärkt durch die Stadt zu laufen. Wir haben dann dort das berühmte Savannah College of Arts and Design (SCAD) und andere Sehenswürdigkeiten besichtigt und noch einige Parks kennen gelernt. Natürlich durfte ein Stopp im amerikanischen Supermarkt Target nicht fehlen.

Nach Savannah ging es dann für uns noch nach Miami, dem letzten Hafen an der amerikanischen Ostküste, bevor es für uns zurück nach Europa ging. Dort kamen wir recht spät abends an, durften dann aber noch an Land. Das Shuttle in Form des Security-Dienstes war recht klein für 16 Personen, so sind wir vom Schiff aus mit einem Pick-Up auf der Ladefläche sitzend,aus dem Hafen raus, an der Polizei vorbei zur Bayside von Miami gefahren. Hier erkundeten wir dann in Kleingruppen die Stadt und sind nach dann auch nach Miami Beach gefahren. So haben wir neben der kostenlosen, autonomen Stadtbahn von Miami auch noch einige einheimische bei Uber-Fahrten kennengelernt.

Wieder zurück in Europa war unser erster Hafen Algeciras in der Bucht von Gibraltar. Auch hier gingen wir neben der regulären Arbeitszeit an Land. Mit einigen anderen fuhr ich nach Gibraltar. In Gibraltar selbst nutzten wir direkt die Möglichkeit mit einer Seilbahn auf den bekannten Affen-Felsen von Gibraltar zu fahren. Von dort aus hatte man eine sehr schöne Aussicht über die Bucht und die Straße von Gibraltar. Im zweiten Hafen, Fos Sur Mer in Frankreich, sind wir alle zusammen mit einem Taxi nach Arles gefahren, wo wir uns für zwei Stunden Fahrräder ausgeliehen haben, um mit dem Fahrrad durch die Camargue zu fahren. Im Anschluss sind wir dann noch mit dem Zug nach Avignon gefahren, um auch diese Stadt kennen zu lernen. In Avignon gibt es einen Papstpalast und einige weitere historische Gebäude. Mir persönlich hat die Stadt Avignon deutlich besser gefallen als Arles.

Von Fos sur Mer fuhren wir dann nach Italien und liefen zunächst Genua an. In Genua lagen wir recht lange im Hafen, so dass wir neben unserer Arbeitszeit noch die Möglichkeit bekamen an Land zu gehen. Der Hafen lag leider etwas außerhalb der Stadt selbst, so dass man mit einem Zug in die Stadt reinfahren musste, dieser war aber glücklicherweise sehr günstig. Ich war zwar zwei Mal in Genua an Land. Dennoch reichte die Zeit leider nicht um die gesamte Stadt zu erkunden. Man konnte aber einen guten Überblick bekommen und musste natürlich in Italien auch die Chance nutzen italienische Pizza und italienisches Eis zu essen. Weiter fuhren wir von Genua nach Süden nach La Spezia. Dort kamen wir schon fünf Stunden, nachdem wir in Genua abgelegt hatten an. Auch hier hatten wir dann die Möglichkeit an Land zu gehen und die Stadt zu erkunden. Zunächst führte uns der Weg in den Yachthafen von La Spezia. Im Anschluss ging es dann noch in die Innenstadt selbst, um einerseits etwas zu essen und einige Sehenswürdigkeiten in dortiger Nähe zu besichtigen.

Während der gesamten Zeit haben wir zwei Mal den Atlantik überquert. Bei beiden Überquerungen hatten wir bisher Glück. Wir hatten bei beiden Überfahrten ziemlich gutes Wetter. Die Zeit auf dem Atlantik geht dann meistens auch recht schnell vorbei, da es immer etwas zu tun gibt.

Gearbeitet wird an Bord auf Brückenwache, wo wir alle Schichten einmal durchlaufen sollen. Dort wird gesteuert, ein Trainings-Logbuch geführt, es werden Wetterdaten gesammelt und regelmäßig an den Deutschen Wetterdienst gemeldet, es werden Peilungen genommen, astronomische Kompasskontrollen mit Hilfe der Sonne oder des Mondes durchgeführt, Positionen in die Seekarte eingetragen, sich mit den technischen Navigationseinrichtungen vertraut gemacht und so weiter. Gleichzeitig arbeiten andere an Deck im Maschinenlüfter-Raum, entrosten, malen oder kontrollieren die Sicherheitseinrichtungen an Bord. Wieder andere sind im Maschinenraum und lernen den dortigen Betrieb kennen. Zusätzlich wird regelmäßig geputzt, das sogenannte Reinschiff-Machen. Jeden Abend haben wir zusätzlich zur regulären Arbeitszeit noch theoretischen Unterricht zu den verschiedensten nautischen Themen. Jede Woche sollen wir außerdem eine Projektarbeit zu einem vorgeschriebenen Thema anfertigen. In jeden Hafen gehen wir dann, auch wieder im Schichtdienst, Ladungswache. Dort überwachen wir das (Ent-)Laden der Container an Bord.

Jetzt befinden wir uns in Barcelona. Die Hälfte meiner Reise ist jetzt zu Ende, wir fahren jetzt noch einmal die ganze Route über die USA und Europa, bevor wir dann in Barcelona (Stand: 28.10.2019) abmustern werden.

Einige Bilder zu meiner Reise werde ich dann hochladen, sobald ich zu Hause bin.


Endlich an Bord der "Chicago Express" - 17. und 18. September 2019

Am 17. September ging es dann endlich los. Die erste Reise als Azubi stand an. Eine Gruppenreise zusammen mit allen anderen NOAs. Ein paar Tage zuvor erhielt ich meine Flugdaten und erfuhr damit, dass ich bereits früh morgens von Köln aus fliegen werde. Mein Flug ging um 0635 nach München, von da aus ging es nach, glücklicherweise nur kurzem Aufenthalt, weiter nach Barcelona, wo wir um kurz nach 1100 landeten. Dort wurden wir von der lokalen Agentur abgeholt und direkt zum Schiff gebracht. Die Anmusterung verlief komplett problemlos und wir sollten uns direkt unsere Overalls anziehen um den Anderen (ein paar von uns Azubis waren bereits an Bord, einige kamen auch erst später) beim Verstauen und dem an Bord holen von Lebensmitteln (dem sogenannten Proviantieren) zu helfen. Danach gab es Essen und es ging für uns weiter mit allgemeinen Informationen und organisatorischen Dingen durch unsere Ausbildungsoffiziere. Beim Ablegen in Barcelona wurden wir bereits auf die vordere und achtere (hintere) Manöverstation aufgeteilt, wo wir jeweils mit einem unserer Ausbildungsoffiziere hin gingen, um das (in der Theorie besprochene) einmal praktisch mitzuerleben.
Als nächstes liefen wir dann Valencia an. Bis dahin begannen wir mit der Sicherheitseinweisung an Bord des Schiffes. Wir machten einen Rundgang über das gesamte Schiff, um uns mit allen sicherheitsrelevanten Aspekten vertraut zu machen und um das Schiff kennenzulernen. Außerdem hatten wir bereits die Möglichkeit das Freifallboot von innen zu sehen, da wir in Form einer Übung bereits dort rein gegangen sind, um uns mit den Einrichtungen an Bord des Bootes vertraut zu machen. Außerdem haben wir uns bereits mit der Gefahrenabwehr an Bord und allen damit zusammenhängenden Aspekten beschäftigt.

Zum Anlegen in Valencia verteilten wir uns wieder auf die beiden Stationen. Zum Auslaufen werden wir dies wieder tun, werden allerdings die Möglichkeit bekommen direkt mit selbst anzupacken, die ersten von uns haben auch bereits die Möglichkeit auf Brücke zu gehen.

Von hier aus geht es dann direkt über den Atlantik nach New York.
- Wann daher (aus Gründen der Internetverbindung) der nächste Blog-Beitrag erscheint, kann ich noch nicht vorhersagen.



Technik-Ausbildung – 26. August 2019 bis 03. September 2019

In der Technik-Ausbildung sollten wir technische und handwerkliche Grundlagen, die für unsere folgenden Bordeinsätze essenziell sind, erlernen.
Wir hatten unter Anderem das Thema Motorenkunde. Hier lernten wir verschiedene Motoren (2- und 4-Takt-Motoren) zusammen mit ihren Bauteilen und ihrer Funktionsweise kennen. Darüber hinaus lernten wir einen Tag die Grundlagen der Pneumatik kennen. Pneumatik ist die Technik, mit Luftdruck Arbeit zu verrichten. Hier konnten wir vorrangig praktisch an einer Übungstafel arbeiten, haben natürlich aber auch die theoretischen Grundlagen besprochen. Weitere zwei Tage setzten sich Metalle zum Thema. Wir fertigten einerseits ein eigenes Werkstück aus Metall an und lernten auch die Grundlagen des Gas- und E-Hand-Schweißens. Ein Tag setzte sich die Elektrotechnik mit ihren Grundlagen zum Thema. An den letzten beiden Tagen sprachen wir dann nur über das Thema Lashing/Ladungssicherung und konnten praktisch in einem Kran-Simulator trainieren.

Die Tage vom 04. bis zum 06. September hatten wir dann noch Zeit mit unseren Ausbildungs-Offizieren wichtige Dinge zu klären, da wir ja am 17. September bereits unsere erste Reise beginnen werden.
Währenddessen haben wir auch bereits die wichtigsten Dinge erlernt, die in der ersten Zeit an Bord von Bedeutung sein werden. Beispielsweise, wie wir richtig Ausguck gehen, wie wir richtig steuern und was es auf der Manöverstation alles zu beachten gibt. Aber auch die Hierarchie an Bord eines Schiffes.

Am 17. September geht es dann auf die Gruppenreise.


Basic Safety Training - 12.08.2019 bis 23.08.2019

Gleich im Anschluss an die Starterwoche in Hamburg ging es am Montag direkt nach Elsfleth (das liegt an der Weser zwischen Bremen und Bremerhaven, in der Nähe von Oldenburg). Im Basic-Safety-Training sollten wir die Grundlagen der Gefahrenabwehr an Bord erlernen, aber auch wie wir uns Richtig in Notfällen zu verhalten haben.

Die erste Woche setzte sich die Brandabwehr an Bord zum Thema. Wir lernten in der Theorie, welche Brände es gibt, wie man sie richtig bekämpft und weitere theoretische Grundlagen. Wir konnten dann in der Praxis die Handhabung von unterschiedlichen Feuerlöschern, sowie die Löschung mit Wasser trainieren. Darüber hinaus lernten wir auch das Löschen einer brennenden Person mit Hilfe einer Löschdecke. Natürlich gehörten auch Übungen unter Atemschutz dazu. So lernten wir, wie wir mit Atemschutzgeräten umgehen, wie wir sie zu tragen haben und so weiter. Nach einigen Übungen ging es für uns zunächst unter Atemschutz in einen engen Raum rein. Dort mussten wir unter anderem trainieren, wie man das Atemschutzgerät ab- und auf schultert (zum Teil auch im Dunkeln). Danach ging es für uns in einen Feuercontainer. Hier übten wir unter anderem die Brandbekämpfung unter Atemschutz, aber auch die Personenrettung aus brennenden Räumen. Darüber hinaus hatten wir in der ersten Woche einen Erste-Hilfe-Kurs. Dieser thematisierte neben den obligatorischen Inhalten auch speziell die Erste Hilfe an Bord von Schiffen, da meist Hilfe von Landseite nicht möglich oder nur sehr spät möglich ist.

Die zweite Woche begann dann mit den SOLAS-Verordnungen. SOLAS bedeutet Safety Of Life At Sea. Diese Verordnungen werden von der Internationalen Maritimen Organisation (IMO) herausgegeben und regeln alle Sicherheitsrelevanten Fragen an Bord eines Seeschiffes. SOLAS wurde nach der Titanic-Katastrophe ins Leben gerufen. Zunächst haben wir über Arbeitssicherheit an Bord gesprochen, sind dann jedoch schnell zur Sicherheit des Schiffes über gegangen. Haben dann zunächst die drei Security-Level (MARSEC-Level) besprochen und dann über moderne Piraterie und Umgang mit solchen Angriffen gesprochen.
Im Anschluss ging es dann um die Themen Überleben auf See und Rettung im und aus dem Wasser. In dem Zusammenhang haben wir auch im Schwimmbad mit einer Rettungsinsel, sowie mit einer Helikopter-Winsch (auch bei Dunkelheit und Wellengang) trainieren können. Darüber hinaus haben wir den Abwurf mit dem Freifallboot geübt. Außerdem gehörte ein Training mit dem Bereitschaftsboot dazu, welches das An- und Ablegen, sowie den Fall Person über Bord behandelte.

Alles in Allem war der Basic Safety Lehrgang sehr interessant und ich habe vieles lernen können.



Starter- und Kennenlernwoche – 05.08.2019 bis 09.08.2019

Die Starterwoche meiner Ausbildung fand vom 05. bis 09. August im Hapag-Lloyd Headquarter in Hamburg an der Binnenalster statt. In der Starterwoche sollten wir einige Informationen über unsere Ausbildung erhalten. Darüber hinaus bestand sie daraus, dass wir uns gegenseitig, aber auch die Stadt Hamburg und das Unternehmen Hapag-Lloyd besser kennen lernen sollten. Wir nahmen größtenteils für eine Woche an der Hafenausbildung der Landazubis teil, hatten aber auch einige Programmpunkte herausgelöst vom Programm der dieser.

Die Woche bestand daraus, dass wir zahlreiche Vorträge über das Unternehmen Hapag-Lloyd, aber auch über die Arbeit auf See, die Arbeit an Land, Container, die Geschichte der Seefahrt und so weiter erhielten. Diese waren sehr interessant. Highlights der Woche waren sicherlich der Besuch des Internationalen Maritimen Museums in Hamburg, in dem wir auch die Möglichkeit hatten in einem Brückensimulator mal die Aufgaben des Steuermanns, sowie des Kapitäns auf Brücke nachzuempfinden, aber auch vieles über die Geschichte der internationalen und deutschen Seefahrt lernen konnten. Darüber hinaus besuchten wir die „Sajir“. Sie ist ein Containerschiff der Reederei UASC, diese fusionierten mit Hapag-Lloyd. Hapag-Lloyd hat das Schiff mittlerweile umgeflaggt, so dass sie unter deutscher Flagge und damit auch mit Hapag-Lloyd eigener Besatzung fährt. Sie ist das größte Schiff der Flotte unter deutscher Flagge.
Darüber hinaus haben wir MAN PrimeServ besuchen können. Hier werden Teile der Maschinen unter anderem für die Seefahrt repariert, aber auch gebaut/entwickelt. Anschließend haben wir mit allen Seeazubis gegrillt und den Seemannsclub in Hamburg besucht.
Weiterhin haben wir natürlich auch das Headquarter von Hapag-Lloyd kennenlernen dürfen und hatten auch die Möglichkeit mit einem Paternoster-Aufzug zu fahren.

Die erste Woche meiner Ausbildung war sicherlich eine außergewöhnliche Erfahrung. Wir haben als Gruppe unter den Seeazubis einen guten Gruppenzusammenhalt finden können.
Ab nächster Woche geht es für uns Seeazubis nach Elsfleth zum Basic Safety Training. Auch wenn wir ab dann getrennt sein werden in uns Nautischen Offiziersassistenten, die Schiffsmechaniker (die erst ab Donnerstag dazu kommen werden) und die Technischen Offiziers Assistenten. Die Landazubis werden für weitere 2 Wochen Hafenausbildung haben, bis sie dann in die reguläre Ausbildung starten werden.



 
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