Reiseberichte 2020
Glasgow Express
20. September bis 18. Dezember 2022
Ein Reisebericht über meine Reise an Bord der Glasgow Express folgt in Kürze.
Guayaquil Express
24. Mai bis 26. Juli 2020
Zwei-ein halb Wochen später hieß es für mich wieder Taschen packen und mit dem Zug nach Hamburg. Es ging noch einmal für zwei Monate auf die Guayaquil Express. Es ging von Nordeuropa nach Südamerika und zurück. Ein sehr schöner Dienst und beliebt für Landgang. Oh Moment… da macht Corona wohl einen Strich durch die Rechnung. Naja egal, es wird bestimmt eine tolle Reise werden. Und ja so war es dann auch. Natürlich ging es während dieser Reise auch zweimal durch den Panamakanal und übrigens habe ich nun sieben Mal den Atlantik überquert.
Doch meine Reise auf der Guayaquil Express war trotzdem aus meiner Sicht ein voller Erfolg. Ich habe viel gelernt und konnte viel praktische Erfahrungen sammeln, so dass ich nach und nach auch einige Aufgaben selbstständig übernehmen konnte und durfte. Ebenso bekam ich die Möglichkeit bereits den Wachalltag zu erleben.
Doch wofür ist Südamerika neben den Bananen, dem Kaffee, dem Kakao,… auch bekannt? Für die Drogen… Ja, das ist in diesem Dienst wohl alltägliches Geschäft. Drogenschmuggel an Bord soll natürlich unterbunden werden. Entsprechend mussten wir regelmäßig einige Gegenmaßnahmen einleiten.
Am 26. Juli kam ich dann von einer sehr schönen und spannenden Reise wieder zurück nach Hause.
Ningbo Express
05. Januar bis 06 Mai 2020
Die erste Einzelreise oder der Beginn einer Pandemie
Am 05. Januar ging es für mich wieder an Bord, diesmal auf die Ningbo Express. Diesmal hieß es wieder Anmustern in Barcelona und 1,5 Rundreisen des Mittelmeer-Orient Dienstes, der neben dem Suezkanal auch durch das Piratengebiet im Roten Meer führt.
Angekommen an Bord hieß es direkt umziehen und beim Proviant helfen. So übernahmen wir reichlich Proviant für die nächsten Monate und für mich hieß es vor Allem Wasser schleppen und einräumen. Hierbei lernte ich dann auch meinen Mit-Azubi kennen. Kurze Zeit später hieß es dann „auf Manöverstation, leinen los“ und auf in Richtung Fos. In Fos und auch in den beiden folgenden Häfen Genua und La Spezia nutzten wir natürlich neben der Arbeit auch die Zeit um an Land zu gehen. Danach war unser nächstes Ziel der Ort Marsaxxlok, welcher sich auf Malta befindet. Hier war diesmal kein Landgang möglich, da unser Hafenaufenthalt nur sehr kurz war (naja beim nächsten Mal geht es bestimmt wieder…). So fuhren wir weiter nach Ägypten und anschließend dort durch den Suez-Kanal. Dort kam dann auch ein Sicherheitsdienst bei uns an Bord, denn wir näherten uns langsam aber sicher dem Piratengebiet. Doch zunächst hieß es für uns: Aqaba in Jordanien und Jeddah in Saudi-Arabien. Dort gingen wir allerdings aus den unterschiedlichsten Gründen nicht an Land. Beides sind dennoch schöne Häfen.
Nun ging es für uns durchs Piratengebiet. Wir hatten zwar bewaffnete Sicherheitsleute an Bord, dennoch galten auch für uns dort einige Verhaltens- und Sicherheitsauflagen. Wieder aus der Piraten-Gefahrenzone raus war es für uns allerdings noch nicht vorbei mit potenziellen Gefahren. Denn nun ging es für uns durch die Straße von Hormuz in den Persischen Golf um dort Qatar und die Vereinigten Arabischen Emiraten anzulaufen. Anschließend ging es über Pakistan und Indien wieder zurück zum Suezkanal.
Dort habe ich es leider nicht an Land geschafft, konnte dennoch ein wenig von den Ländern sehen.
Wieder nördlich des Suezkanals (in dem ich natürlich auch steuern durfte) angekommen hieß unser erster Hafen wieder Malta. Diesmal hatten wir die Möglichkeit an Land zu gehen, so fuhren wir nach Valletta. Zufälligerweise war gerade Rosenmontag und auch auf Malta scheint Karneval gefeiert zu werden. So erlebten wir dort einen kleinen Karnevalsumzug und konnten später noch ein wenig feiern gehen. Wir liefen La Spezia an und gingen erneut an Land, daraufhin ging es über Genua nach Spanien. Der erste Hafen dort war Valencia. Hier schafften wir es fast einen ganzen Tag an Land zu gehen und mieteten daher ein Auto um die „nähere“ Umgebung ein wenig zu erkunden. Auch im nachfolgenden Hafen, Barcelona, schafften wir es noch einmal kurz an Land bevor wir nach Fos fuhren. Dort besichtigen wir noch ein kleines Fischerdorf und dann war unser nächstes Ziel wieder Genua.
Bis dato hatten wir nur kleinere Auswirkungen der langsam aufkommenden Pandemie bemerkt, doch nun schien es los zu gehen. Kurz nachdem wir aus Genua ausliefen kam es zum Lockdown in Italien und der Hafen machte dicht. Landgang in Malta? – nicht möglich. Auch in Ägypten zeigten sich die ersten Auswirkungen, so kamen zunächst Gesundheitsbehörden an Bord, natürlich alle in Vollschutz. Dies zog sich sowohl durch den Suez-Kanal als auch alle weiteren Häfen so durch. Unsere Abmusterung in Jebel Ali bei Dubai kam näher. Es kamen fragen auf „Können wir überhaupt abmustern? Wie kommen wir nach Hause? …“. Schlussendlich gab es die Lösung darauf recht schnell – Abmusterung nicht möglich. So konnten wir nicht Ende März nach Hause und blieben noch den Rest der aktuellen Rundreise an Bord.
Wieder nördlich des Suez-Kanals angekommen bot uns auch in Europa das Bild der Pandemie. Ja, wir kamen in die Häfen rein, aber Landgang war auch für uns Europäer nicht möglich. Unsere Abmusterung war nun für Barcelona geplant, was sich auf Grund einiger Verzögerungen bereits um über eine Woche nach hinten verschoben hatte. Doch können wir in Barcelona abmustern? Die Antwort auf diese Frage war bis zur letzten Minute spannend, denn die spanischen Behörden forderten, dass das Flugzeug gen Heimat abgehoben ist, bevor das Schiff den Hafen verlässt. Doch der gute Wille unseres Kapitäns zahlte sich aus wir bekamen die Möglichkeit eine Nacht in einem Hotel zu verbringen um im Anschluss nach Hause zu fliegen. So bin ich dann am 06. Mai wieder zu Hause angekommen.
Über einen typischen Arbeitsalltag an Bord werde ich zu einem späteren Zeitpunkt nochmal berichten.
Hier sind Bilder der Reise zu finden.